Himmel und Erde

Wer nach dem Sinn des Lebens sucht, der steht bald vor der Frage, in welcher Wechselwirkung Himmel und Erde zu einander stehen. Sind sie Gegensätze oder zwei Teile eines großen Ganzen, das den Namen "Leben" verdient? Sieht der Mensch nur die Erde und ihre Bedürfnisse, verarmt sein Leben. Will er nur den Himmel sehen, kann er den Boden unter seinen Füßen verlieren. Das Christentum sieht eine Lösung in Jesus Christus. Wir können an ihn glauben als menschgewordenen Gott und als Vorbild des vollen Menschseins in seiner schönsten Form.

Der Weg des Glaubens gleicht dem Leben der Fahrt zwischen Himmel und Erde, zwischen grenzenlosem Nichts und greifbarer Fülle. Dabei zeigt sich das Heilige unverhofft auch grade dort, wo man es nicht erwartet.

Es ist der Weg der Lebensfahrt, den wir in unserem Bund gemeinsam gehen. Ihm gehören auch Erwachsene an, die bereit sind, ihr Tun und Lassen vor den Jungen zu verantworten und sich auf deren ursprüngliche moralische Rigorosität einzulassen. Es geht darum, nach dem Menschendienlichen und Menschenmöglichen zu fragen, es in Liebe hervorbringen zu wollen, bei sich und bei anderen. Es geht um die sinnstiftende Heiligung und Vergöttlichung des Menschen und seiner Erde.