Natur

Moos an einem Bachlauf

Österreich

Wüstenboden

Libysche Wüste

Furche im Schnee

Norwegen

Ein Junge behauptete, es gäbe keinen vernünftigen Grund, sich den Strapazen einer Fahrt auszusetzen. Ich wusste ihm nichts zu entgegnen. Vielleicht sind es die inneren Gesetzmäßigkeiten, die mich in den Bann der Natur ziehen. Beispielsweise die Architektur eines Blattes oder das Muster der Meeresoberfläche. Form, Farbe und Textur einer Landschaft oder einer Feder geben das Gefühl, etwas Schönes zu erleben. Schön sind diese Strukturen, weil es scheint, als seien sie nach einem bestimmten Plan, aufgrund eines verborgenen Sinnes angeordnet. Kein Mensch weiß, ob etwas Göttliches für diese Strukturen verantwortlich ist. Zufällig wirkt die Ordnung der Dinge jedoch nicht. Wenn die runde rote Sonne aufgeht oder das Innere einer Muschelschale das Licht zerlegt, steigt die Erinnerung auf, dass ich selbst ein Teil dieser Ordnung bin.

Öffne die Hand und betrachte die Struktur der Innenfläche. Du findest einen Haufen von Atomen, die sich in einem Zustand höchster Ordnung befinden und damit schön und sinnvoll erscheinen. Das Bewusstsein der Teilhabe an der Gesetzmäßigkeit gibt ein Gefühl des Zuhauseseins in der Welt. Das ist eine Erkenntnis, die im Getriebe der alltäglichen Wirklichkeit vergessen ist. Wir haben einmal gehört, was uns die Natur gesagt hat, sind uns aber nicht mehr sicher, dass wir sie gehört haben und müssen sie deshalb immer wieder hören. Das ist sicher kein vernünftiger Grund um auf Fahrt zu gehen, aber vielleicht eine Erklärung des inneren Bedürfnisses dafür.